„It takes both, rain and sunshine to make a rainbow“
Ihr Lieben,
ich habe mir immer in meinen Träumen ausgemalt wie es wohl sein wird diesen Blogbeitrag zu verfassen. Nun ist es soweit und es ist so anders als in meinen Träumen. Ich bin überglücklich denn Paul hat sein Geschwisterchen zu uns geschickt.
Am 18. Mai 2017 hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Obwohl wir sehnlichst darauf gewartet haben, kam es an diesem Tag völlig unerwartet für mich. Diesen Zyklus hatte ich schon längst abgehakt und wartete eigentlich auf meine Periode. Nur auf Drängen meines Mannes machte ich an diesem Abend noch einmal einen Test. Ich hatte die Tage davor schon getestet wie verrückt, die Tests waren jedoch alle negativ. Daher auch meine Überzeugung das es nicht geklappt hatte. Trotzdem blieb die Periode aus. Ich war verzweifelt und das meine ich wirklich ernst. Ich hatte mich gerade dazu durchgerungen das Thema Kinderwunsch mit meiner Frauenärztin an zu gehen. Hatte schon einen Termin in dem wir alles besprachen. Wir wollten eine kleine Kinderwunschbehandlung starten. Schilddrüse einstellen, Hormonstatus über den nächsten Zyklus feststellen usw. Das hatte mich doch recht viel Überwindung gekostet. sich ein zugestehen, das es mit dem schwanger werden nicht so einfach ist wie man sich das immer so vorstellt, ist doch schon eine Hausnummer. Und ich finde es kostet Überwindung das auch so an zu sprechen.
Ich hatte mich jedoch überwunden und hatte das erste mal seit Monaten das Gefühl das es diesmal nicht schlimm ist, wenn es nicht klappt. Ich wusste mir wurde geholfen. Aber was einfach von alleine kommen musste war die Periode. Erst dann konnte alles starten. Ich wartete und warte. Eigentlich erwartete ich sie um ZT 26 wie fast jeden Monat. Der war nun schon vorbei und keine Periode da. Ich fing also an zu testen…. ZT 26 negativ, ZT27 negativ, ZT28 negativ…… an ZT29 weigerte ich mich einen weiteren Test zu machen. Noch mal auf einen negativen Test starren, wieder alle Hoffnung weg, das wollte ich nicht schon wieder. Aber immer noch keine Periode. Ich hatte ein furchtbar unangenehmes Ziehen um Unterleib von dem ich dachte es würde die Periode ankündigen. Ich kam also an diesem Tag abends von der Arbeit und weinte mich regelrecht bei meinem Mann aus. Ich sagte zu ihm, das wohl irgendjemand nicht wolle das wir ein Kind bekommen. Nun hatte ich mich doch überwunden, war bereit in die Welt der Kiwu Behandlungen einzusteigen und war auch bereit alle Möglichkeiten der Medizin in Anspruch zu nehmen sollte es notwendig werden und nun das….. ich saß wie auf heißen Kohlen und war total deprimiert. Mein Mann sagte ich solle noch mal testen. So viele Möglichkeiten würde es doch nicht geben warum meine Regel ausblieb. Ich weigerte mich, ich wollte einfach nicht mehr. Erst mit der Bitte, er wolle den negativen Test mal mit eigenen Augen sehen,brachte er mich dazu.
Während ich am Waschbecken stand um mir die Hände zu wäschen, dachte ich, ich trau meinen Augen nicht. Da war was auf dem Test was bisher nie da war…… eine zweite hauchzarte Linie. Ich schaute und schaute doch sie verschwand einfach nicht. Da war die lang ersehnte zweite Linie. Ich ging zurück ins Wohnzimmer, völlig ungläubig und sprachlos. Mein Mann erkannte an meinem Blick was los war und wir nahmen uns erst mal in den Arm. Wir sagten nichts, wir konnten nichts sagen….. es war so weit…. Paul hat sein Geschwisterchen losgeschickt.
Wisst ihr unter Sternenmamas ist es ein weit verbreiteter Glaube das das Sternenkind sein Geschwisterchen aussucht und es zum richtigen Zeitpunkt über den Regenbogen zu seinen Eltern schickt. Aus diesem Grund nennt man die Geschwister eines Sternenkindes auch Regenbogenkinder. Mir gefällt es daran zu glauben. Es tut mir gut und ich bin Paul so dankbar dafür. Er wird vom Himmel aus gut auf sein Geschwisterchen aufpassen da bin ich mir sicher.
Was hat das ganze in mir ausgelöst…..? Ich bin in den letzten Monaten durch meine ganz eigene Hölle gegangen. Die Hölle, die nach dem Verlust von Paul kam. Und ich kann bestätigen was viele sagen… einen neue Schwangerschaft bringt in erster Linie mal ganz viel neue Hoffnung mit sich. Niemand wird jemals meinen geliebeten Paul ersetzen können. Er ist Teil userer Familie. Jedoch ist die Hoffnung auf ein neues Leben etwas das ganz viel Versöhnung mit dem Geschehenen mit sich bringt. Das kam bei mir natürlich auch erst nach ein paar Wochen und dieser Prozess dauert an…. Jedoch mit jedem Arzttermin und Ultraschalluntersuchung bei der die Ärztin sagt, es ist alles so wie es sein soll wird dieses Gefühl ein Stück größer und die Angst ein Stück kleiner. Stichwort Angst: Auch diese ist vorhanden und das nicht zu knapp. Ich habe große Angst vor allen Möglichen Dingen die passieren können. Ich weiß was alles sein kann, das man vor nichts sicher ist. Ich kenne so viele starke Sternemütter und jede hat ihre eigene Geschichte, ein eigenes Drama und keines ist gleich. Ich will damit sagen es gibt nichts was es nicht gibt und ich bin für jeden Tag dankbar den das Mäuschen bei mir im bauch verbringt. Meine größte Angst ist die Wiederholung von Pauls Erkrankung. Ich denke das ist normal auch wenn uns immer wieder gesagt wurde es sei mehr als unwahrscheinlich. Wir werden sehen was für uns vorbestimmt ist, aber wir haben Hoffnung und die wird immer größer und immer größer. Ich habe auch ein Gefühl in mir… ein gutes Gefühl das ganz tief aus mir herauskommt. Es ist schwer zu beschreiben, wie eine leise Stimme die mir sagt: „Es wird gut sein!“
Ich habe noch so viel zu erzählen von den letzten Wochen, aber das möchte ich in einer Art Schwangerschaftstagebuch machen. Ich freue mich an der Vorstellung das mit euch zu teilen, anderen Mut zu machen und zu zeigen das ich nicht perfekt bin und auch nicht immer so stark wie es manchmal scheint.
Ich hoffe ihr habt ebenfalls Freude an den kommenden Blogeinträgen….
Ich drück Euch alle ganz doll….
Eure Jessica mit Paul im Herzen und dem Mäusezähnchen im Bauch
Liebe Jessica, lieber Michael,
es ist so schön zu lesen, dass ihr ein Regenbogenbaby bekommt 💞 Mehr gibt es dazu gar nicht zu sagen 😊 Ich wünsche euch eine tolle Zeit und freue mich auf dein Schwangerschaftstagebuch.
Liebe Jessica,
Eure Geschichte ähnelt unserer so sehr und ich lese gerührt deine Zeilen. Auch ich glaube fest daran das unsere Sternenkinder sich den passenden Zeitpunkt auswählen um ihr Geschwisterlein auf Reisen zu schicken. Für die restlichen Wochen der Schwangerschaft wünsche ich dir von Herzen alles Gute und hoffe das unsere Regenbogenkinder gesund und munter das Licht der Welt erblicken.
Liebe Dana,
Danke für Deine Lieben Worte und entschuldige die späte Antwort. Der Blog musste Ruhen, da die letzten Wochen der Schwangerschaft turbulent waren und ich jetzt erst mal in den neuen Alltag finden musste. Jetzt geht es aber weiter… 😃 Ich hoffe Dir geht es auch gut?
Liebe Grüße